«Pure
Joyce» ist eine Inszenierung, bei der sich Literatur, Musik und
Schauspiel durchdringen. Lustvoll-assoziativ und ohne angelernte Scheu
vor der grossen Weltliteratur nähert sich das Künstler-Team auf
verspielte Weise den Werken von James Joyce. Mit experimentellen
Ansätzen und überraschenden Verknüpfungen wird der sprachgewaltige
Wortwitz des irischen Dichters multimedial zum Ausdruck gebracht.
Shirley Grimes, Rob Kloet und der Schweizer Schauspieler Stefan Kollmuss sind auf der Suche nach der reinen Essenz von Joyce’ Œuvre. Im Rahmen
ihrer Forschung verwandeln sie sich in die Protagonisten der Hauptwerke
und klopfen einige zentrale Streams of consciousness aus dem
«Ulysses» ab. Zum Erkenntnisgewinn untersuchen sie ferner einige
herausragende Wortschöpfungen wie etwa die Donnerwörter aus «Finnegan’s
Wake» - und aus Wörtern entstehen plötzlich Klänge, Rhythmen, Songs…
Durch
die Verdichtung der Inszenierung (Regie: Hannes Glarner, Ton und Licht:
Martin Burkhardt) entwickelt sich ein ebenso emotionaler wie
unterhaltsamer Sog, dem sich weder Joyce-Liebhaber noch Novizen ohne
vertiefte Englischkenntnisse entziehen können.