Sa 10.10.2015 19:30 Uhr

Podiumsgespräch und TAP Bern

Arbeit trotz Krise – Krise trotz Arbeit?

PODIUMSGESPRÄCH mit Moderation: Philipp Schmutz, Psychologe, PZM Psychiatriezentrum Münsingen: Antonio Lanzarone, lic.phil.I, Leiter firstep – Berufliche Abklärung und Förderung; Erika Karlen-Oszlai, Teamleiterin Eingliederungsmanagement der IV-Stelle Kanton Bern und einer/einem Arbeitgeber/in und Betroffene/r. Das THEATER AM PULS (TAP) improvisiert zum Thema «Arbeit trotz Krise – Krise trotz Arbeit?». APÉRO und Austausch, Eintritt frei.

Am 10.10., dem Tag der psychischen Gesundheit, beteiligt sich die Arbeitsgruppe des Kantons Bern an der Umsetzung der nationalen Kampagne „Wie geht’s Dir?“ zum Thema Arbeitswelt. Die Kampagne wird am 9. Oktober lanciert und will zur Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten beitragen, für das Thema sensibilisieren und dazu ermutigen, im Alltag über psychische Erkrankungen zu sprechen. Nur wenn offen über psychische Erkrankungen gesprochen wird, kann ein guter Umgang damit gefunden werden. Auch der Erhalt und der Erwerb von Arbeit ist für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung wesentlich. Arbeitgeber, Führungskräfte und Betroffene sind alle gefordert.

Psychische Erkrankungen können, wenn sie zu spät erkannt und nicht angemessen behandelt werden, zu Invalidität führen. Derzeit erfolgen 43 % der IV-Berentungen aus psychischen Gründen und stellen somit die häufigste Invaliditätsursache dar. Davon stark betroffen ist die Arbeitswelt.

Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil im Leben. Sie gibt uns Tagestruktur, bringt uns in Kontakt mit anderen Menschen, sichert unsere Existenz und wirkt sinnstiftend. Psychische Störungen am Arbeitsplatz werden in ihren Auswirkungen oft unterschätzt. Wegen Unsicherheit holen sich Betroffene meistens zu spät Unterstützung. Es ist zentral für Führungskräfte und Betroffene psychische Schwierigkeiten bereits früh und direkt anzusprechen.

Ständiger Leistungsdruck, Angst vor Arbeitsplatzverlust oder Unterforderung sowie zwischenmenschliche Konflikte können zu psychischen Erkrankungen führen, aber auch soziale oder biografische Gründe können psychische Beeinträchtigungen als Folge haben. Vor allem junge Menschen sind von einer psychischen Erkrankungen vermehrt betroffen. Während insgesamt die Zahl aller IV-BezügerInnen in den vergangenen vier Jahren zurückging, blieben die Neurenten junger Erwachsener stabil. Sie sind dann bereits im Alter von 22 oder 25 arbeitsunfähig.

Mit unseren Veranstaltungen am 10.10. möchten wir zur Sensibilisierung der Gesellschaft, der Betroffenen und der Führungskräfte beitragen und anhand von  Beispielen mögliche Umgangsformen bei psychischen Beeinträchtigungen darstellen. Wir möchten auch Arbeitgeber auf ihre soziale Rolle aufmerksam machen, damit sie  bestrebt sind Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz zu behalten sowie geeignete Arbeitsplätze für diese Menschen zur Verfügung zu stellen.

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Zusatzinfo 10.10. – Tag für die psychische Gesundheit
Sprache Hochdeutsch / Mundart