Die Welt wird immer komplizierter, das Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten zunehmend undurchsichtig: Vor diesem Hintergrund lässt Rether Strippenzieher und Marionetten, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen, versucht den oft absichtsvoll verborgenen Nutzen von Klischees und Drohkulissen aufzudecken und sogenannte Sensationen als mediale Ablenkungsmanöver zu enttarnen. Während er die Fäden entwirrt und sich wieder darin verstrickt, unermüdlich ordnet und vermeintlich Wohlsortiertes umwirft, erscheint dahinter die Eitelkeit der (Ohn-)Mächtigen und hinter eitlen Politikergefechten der Lobbyismus. Es wäre zum Verzweifeln, wenn die Protagonisten nicht so lächerlich wären ... und Hagen Rether weint und lacht. Und singt.
LIEBE, so der seit Jahren konstante Titel des bis zu dreistündigen, ständig mutierenden Programms, kommt darin nicht vor, zumindest nicht in Form von Herzen, die zueinanderfinden – und romantisch kommt allenfalls einmal die Musik des vielseitigen Pianisten daher. Sichtbar wird jedoch die Menschenliebe eines Kabarettisten, der an Aufklärung und an die Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund glaubt.
Wichtiger Hinweis: Für die Vorstellung von Hagen Rether können ausnahmsweise KEINE Abos eingesetzt werden. Danke für Ihr Verständnis.