In hunderten Lesungen hat Friedli seine Bühnenpräsenz geschärft, ehe er 2013 am Festival «Blickfelder» als Comedian debütierte: mit dem Programm «Gömmer Starbucks?», das er im ganzen Land rund 200 Mal vor vollen Rängen darbot, natürlich auch in der Cappella. Die NZZ kürte ihn zur «Entdeckung des Arosa Humor Festivals», und im Mai 2015 durfte Friedli den «Salzburger Stier» entgegennehmen.
Friedli: Unverwechselbar!
Sein erzählerisches Kabarett hat einen ureigenen Tonfall. «Friedlis Kunst: ein Ineinanderfliessen von Beobachten und Parodieren. Er ist der Herr der Slangs im Land. Meister der Dialekte von Basel bis Bodenmann. Man muss ihn sehen und hören: Mimik, Gesten, Timing», beschrieb Thomas Widmer im «Tages-Anzeiger». Kein Jargon, den der Satiriker nicht entlarven würde. Ob Zivilschutzreglement oder Gratisblatt, Friedli liest noch den letzten Mist genau – ihm entgeht nicht, dass die Antworten auf grosse Fragen oft in den kleinen Dingen zu finden wären.
Als Entertainer weiss er auf Orte und Gegebenheiten einzugehen, jeder Abend ist ein Unikat. Besonders natürlich im Wahlherbst, in seiner Heimatstadt Bern. Eine Achterbahnfahrt, bald nachdenklich, bald zum Brüllen komisch, voller Überraschungen und mit der einzigen Konstante, dass YB ja doch nie Meister wird.