Ausgangspunkt sind Jochimsens preisgekrönte Geschichten über seinen chaotischen Sohn Tom und den ganz normalen Wahnsinn der Erziehung. Während andere Kinder darauf gedrillt werden, ihre Eltern glücklich zu machen, verschönert Tom lieber Wahlplakate, sagt unliebsamen Verwandten und Ordnungshütern die Wahrheit und zieht in der Schule einen Wettring mit Fussballbildchen auf. Sein bekloppter Vater hat alle Hände voll zu tun, dem kindlichen Anarchismus Herr zu werden. Aber wer oft genug dem elitären Elterngetöse in deutschen Kinder- und Klassenzimmern gelauscht hat und die pädagogischen Sicherheitsfanatiker auf den Spielplätzen und in Ratgebern kennenlernen musste, in dem reift die Erkenntnis: Lieber Rabenvater als Tigermutter!
Und weil – von Rechts bis Links – die Familie als «Keimzelle des Staates» gepriesen wird, wird Jochimsen auch diesen «Staat» unter die Lupe nehmen und neue Lieder sowie seine unnachahmlichen Dias über den bundesdeutschen Schilderwald einstreuen. Sein Ziel: Sagen, was Sache ist – und, was Sache sein könnte.
Jess Jochimsen präsentiert eine Hommage an den kindlich unverstellten Blick auf die Welt – mit Mut zur Improvisation, mit Liebe zu anrührender Komik, mit Lust auf aktuelle politische Breitseiten und gegen alle Trends: Ein immer wieder einmaliger Abend.