Irgendwo in der zweithintersten Reihe zählt eine merkwürdige Gestalt die Theaterstühle. Der Mann zieht ein Dictaphon hervor und spricht ein paar Sätze auf Schwäbisch hinein. Plötzlich wechselt er seinen Ausdruck. Jetzt ist er ein weichherziger Basler Antroposophe, der uns inbrünstig den Künstler des Abends ankündigt. Eine kleine Haltungsänderung – vor uns steht ein knorriger Ostschweizer.
Man fragt sich kurz: kann das sein, alles ein- und derselbe? Und schon reisst es einen mit in den Strudel von skurrilen Figuren, virtuosen Wortjonglagen und schillernden Liedern.
Mit «Ehrlich gheit» sprengt Nils Althaus die Genres und nimmt uns mit auf eine atemberaubende Reise durch seinen sprühenden Geist. Figuren werden zu Liedern, Lieder zu Szenen und alles verwebt sich zu einer einzigen Geschichte. Bis es aufhört. Und wie.
Regie: Didi Sommer (Comedia Zap)