Martin R. Dean erzählt in «Tabak und Schokolade» von Familie und Schweizer Kolonialgeschichte. Mit Urschoggi-Rezepten und scharfen Analysen blickt Karl J. Rechsteiner auf Kolonialismus ohne Kolonien.
Im Buch «Tabak und Schokolade» erzählt Martin R. Dean von seiner Familie und damit ein Stück Schweizer Kolonialgeschichte. Die Biografie des Schriftstellers ist geprägt von der Schweizer Mutter und dem indischen Vater aus der Karibik. In Trinidad spielte Martin mit Kakaobohnen, in Menziken roch es nach Tabak – der Autor geht auf Spurensuche der Geschichte seiner Vorfahren. Sein erhellender Roman zeichnet Bilder von Fremdem und Eigenem. Er spiegelt innere Auswanderung mit äusseren Erfahrungen. Zu Recht stand das spannende Werk auf der Shortlist für den Schweizer Buchpreis 2024.
Mit Urschoggi-Rezepten und einem neugierigen Blick schlägt Karl Johannes Rechsteiner die Brücke von diesem persönlichen Lebensweg zum Schweizer Kolonialismus ohne Kolonien. Von den Reichtümern und Rohstoffen des Südens profitiert unser Land bis heute. Tabak war die erste Kolonialware, Kakao prägt die Schweiz bis heute. Rechsteiner blickt mit «schoggierenden» Geschichten hinter hiesige Klischees, Reklamen und Fassaden.